Ortsratssitzung vom 15.01.2025

Wer mir hier folgt, kann den Eindruck gewinnen, dass Beiträge nur noch über den Ortsrat berichten. Tatsächlich komme ich mir schon manchmal vor wie der Hofberichterstatter.

Na schön. Dann bin ich das eben. Habe ich gar kein Problem mit.

Wie sonst soll Otto Normalbürger, besonders wenn er / sie keine Tageszeitung liest, etwas aus dem Geschehen und der Arbeit dieses Gremiums erfahren? Sicher gibt es festgefahrene Meinungen über Politik und Politiker. Dennoch dürfen wir nicht vergessen, dass alles, was mit unserem Ort und unserer Stadt zu tun hat, in den Ortsräten, den Ausschüssen und im Stadtrat beschlossen wird. Dort sitzen die Vertreterinnen und Vertreter, die wir gewählt haben. Sie sollen unsere Interessen wahrnehmen, Dinge voranbringen und oft genug auch Sachen für uns auf die Reihe bringen.

Das Ganze läuft in der Regel transparent ab und jeder kann an den Ortsratssitzungen als Gast teilnehmen. So wie ich das auch mache. Sicherlich gibt es immer einen nicht öffentlichen Teil, bei dem kein Publikum zugelassen ist. Dort werden aber keine Geheimnisse beraten, sondern Dinge besprochen, die noch nicht ganz ausgegoren sind und in der Öffentlichkeit nur Verwirrung stifteten.

Und wer von uns selbst nicht in eines dieser Gremien als stimmberechtigtes Mitglied gewählt wurde, hat dennoch die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Eine Mitgliedschaft in einer Partei oder Vereinigung steht schließlich jedem offen. Dann ist man noch mal ein Stück näher an den gewählten Vertretern und kann ihnen auch schon mal Hausaufgaben mitgeben. (Auch wenn diese Vertreter das jetzt an dieser Stelle vielleicht nicht gerne hören werden 😉 ). Aber: es ist so!

Warum so viele Worte?

Ganz einfach, damit dieser Artikel nicht zu kurz wird. Denn von allen Ortsratssitzungen, die ich in den letzten Jahren begleiten durfte, war die vom vergangenen Mittwoch wohl die kürzeste. Sie dauerte exakt 37 Minuten. Ungewöhnlich, oder? Wo man Politikern doch gerne nachsagt, sie würden keine Chance auslassen, um viele Worte loszuwerden.

Aber Scherz beiseite. Die Tagesordnung war tatsächlich sehr übersichtlich.

Zuerst einmal gab es eine personelle Veränderung im Ratsrund. Der langjährige Ratsherr Henning Ernst (CDU) hat sich auf eigenen Wunsch in den wohlverdienten Ruhestand begeben. Er wurde von Ortsbürgermeister André-Georg Schlichting mit einem kleinen Präsentkorb und viel Applaus verabschiedet. Für ihn rückt, der Nächstplatzierte der Kommunalwahl 2021 nach. In diesem Falle ist es der Rechtsanwalt Michael Paech (ebenfalls CDU). Er wurde zu Beginn der Sitzung zwar nicht wie im Bundestag vereidigt, hat aber eine entsprechende Willenserklärung für die Arbeit im Ortsrat unterzeichnet.

An dieser Stelle sagt auch der Herold den beiden herzlich Dankeschön für Ihren Dienst.

Nach einer kurzen Einwohnerfragestunde, deren Beantwortung gleich erfolgte, kam auch schon der Hauptpunkt des Abends, die Abstimmung über den Doppelhaushalt 2025 / 2026 zum Aufruf.

Aus dem Fernsehen ist man gewohnt, dass gerade bei Haushaltsdebatten so richtig die Fetzen fliegen. In Fallersleben war das gestern ganz anders. Zwar gab es zwei ausführlichere Statements zum Thema, die aber nichts an der Sachlage änderten. Letztlich können wir in Fallersleben zufrieden sein, dass die Haushaltsmittel für den Ort, trotz der angespannten Finanzlage der Stadt Wolfsburg, einstimmig beschlossen werden konnten.

Im weiteren Verlauf der Sitzung gab es noch ein paar allgemeine Kenntnisgaben, auf die ich hier aber nicht näher einzugehen brauche.

Alles in allem war es, wie gesagt, eine sehr kurze Sitzung und um 19:07 Uhr wurde die Öffentlichkeit höflich des Saales verwiesen, um den nicht öffentlichen Teil der Tagesordnung abzuarbeiten.

Mein Eindruck war, dass dieser allerdings ebenfalls sehr kurz ausfallen würde, denn es stand das Thema einer im Fernsehen übertragenen Sportveranstaltung im Raum, die ein Großteil der Anwesenden nicht verpassen wollte. Wie wir wissen, ist Motivation immer sehr wichtig.

Ob sie es noch geschafft haben?

Es sei Ihnen gegönnt.

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